Archive for 25. Dezember 2014

Sie alle wollen sich stark machen gegen „Pegida“, Rassismus und Hetze

In Dresden treffen sich an diesem Abend 17.500 Menschen und singen Weihnachtslieder. Aber sie brüllen auch rechtspopulistische Parolen. Mit jeder angekündigten Demonstration wächst der Zulauf für „Pegida“, die gegen die vermeintliche Islamisierung des Abendlandes kämpfen.

Doch auch der Widerstand gegen die Anti-Islam-Bewegung wächst. In München kommen zur gleichen Zeit 12.000 Menschen zusammen. Sie demonstrieren unter dem Motto „Platz da?! – Flüchtlinge sind hier willkommen“ (https://www.facebook.com/pages/Bellevue-di-Monaco/740337489377941?fref=ts) friedlich gegen „Pegida“ (Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes), Rassismus und Hetze – aber vor allem demonstrieren sie für ein Deutschland, das Flüchtlingen Türen öffnet und sie in seiner Mitte willkommen heißt.

Ein roter Faden zieht sich durch die Kundgebung. Man will hier nicht gegen etwas demonstrieren. Diese Art der Aufmerksamkeit will man „Pegida“ nicht zukommen lassen. Es geht nicht um das „gegen etwas sein“, es geht um das „für“. Das macht auch Liedermacher Konstantin Wecker deutlich: „Ich finde es einfach großartig, dass hier ein Zeichen gesetzt wird, gar nicht so sehr gegen ‚Pegida‘, sondern für etwas. Nämlich, dass wir hier in München gerne Flüchtlinge aufnehmen und mit ihnen zusammenleben.“

Auch der Oberbürgermeister der Stadt, Dieter Reiter, ist gekommen und spricht zu den Demonstranten. „In München ist kein Platz, um Angst zu schüren. Kein Platz für Hetze und die Verleumdung von Menschen“, ruft er unter Beifall der 12.000. „Diese Demo zeigt München von seiner besten Seite.“

Eine Aussage, der auch Komiker Michael Mittermeier unumwunden zustimmen kann. Er ist gekommen, „weil es wichtig ist, dass man für Menschlichkeit auf die Bühne geht und nicht gegen Menschen. Das macht doch keinen Sinn. Hetzerei hat noch nie Sinn gemacht. Und ich bin sehr stolz, dass so viele Menschen gekommen sind. Danke, München!“
dresden
Tatsächlich muss man nicht nur den Münchnern danken. Die Kundgebung in der bayerischen Landeshauptstadt ist, wenn auch die zahlenmäßig stärkste, nur eine von vielen Veranstaltungen in Deutschland an diesem Abend, die sich gegen Angstmache der „Pegida“-Bewegung zur Wehr setzt
Die Semperoper in Dresden beispielsweise schaltet demonstrativ bei Beginn der „Pegida“-Demo die Außenbeleuchtung ab. Mit einem Beamer wird stattdessen der Schriftzug „Refugees welcome“ (zu dt. Flüchtlinge willkommen) an die Wand geworfen. Zudem zählt die Stadt 4.500 Gegendemonstranten.

Und auch in Bonn, Kassel und Würzburg gehen Menschen gegen Islamfeindlichkeit auf die Straße. Mehr als 20.000 Menschen kommen an diesem Abend in ganz Deutschland zusammen, um gegen die Islamfeindlichkeit und für die Aufnahme von Flüchtlingen zu demonstrieren. Die Gegenseite hat damit in wenigen Tagen mehr Zuwachs bekommen als „Pegida“. Ein hoffnungsvolles Zeichen.

Und während in München am Platz vor der Staatsoper 12.000 Menschen ein friedliches Fest gegen Fremdenfeindlichkeit feiern, findet nur 500 Meter weiter die Kundgebung der „Muegida“ (Münchner gegen die Islamisierung des Abendlandes) statt. Gerade einmal 25 sind gekommen.

25. Dezember 2014 at 15:39 Hinterlasse einen Kommentar

Serien-Ferrari zu verkaufen

Dunkle Ray-Ban-Sonnenbrillen, helle Armani-Anzüge. Und Pastell. Überall Pastell. Diese Show war State of the art, voll auf der Höhe der Zeit. Eine Lifestyle-Werbung in Endlosschleife. Will man die 80er zusammenfassen, genügen zwei Wörter: MIAMI VICE. Crockett und Tubbs waren wohl auch die einzigen Fernseh-Cops, die einen Ferrari fuhren.

Der könnte bald Ihnen gehören, wenn Sie ein Fan sind: Bei Ebay (http://www.ebay.com/itm/291329129292?rmvSB=true) steht ein originaler „Miami Vize“-Ferrari gerade zum Verkauf – für 1,75 Mio. US-Dollar (rund 1,4 Mio. Euro).
F1
Kenner erinnern sich: Dieser weiße Sportwagen ist das zweite Ferrari-Modell, das in der Serie auftauchte. Das erste, ein schwarzes, musste Produzent Michael Mann nach großem Krawall aus dem Verkehr ziehen.
Dieses Auto war nämlich kein echter Ferrari, sondern ein Nachbau („Replica“): Weil es billiger war, rüstete man eine Corvette zum Ferrari 365/4 GTB Daytona Spyder um. Denn zu Beginn der Serie war das Budget begrenzt. Ferrari passte diese Kopie gar nicht. Die Firma drängte die „Miami Vice“-Macher lange, diesen Nachbau zu verschrotten. Bis sie endlich einlenkten.

Inzwischen war die Serie so beliebt, dass auch die Italiener daraus ihren Nutzen ziehen wollten. Also übergaben sie den Produzenten zwei nagelneue Testarossa.
Auch diese beiden Autos waren übrigens zunächst schwarz lackiert. Weil damals die Kameratechnik aber noch nicht so gut war wie heute, entstanden Probleme bei Nachtaufnahmen. Auch im Dunkeln sollte das Auto ja cool aussehen. Deshalb bekam es seine neue Farbe. Und genau so steht der Ferrari jetzt zum Verkauf.
F2
Der Testarossa entstand im Jahr 1986, was Experten an seinem einzelnen Außenspiegel erkennen (spätere Jahrgänge tragen zwei Außenspiegel). Seitdem ist er nur rund 26 000 km gefahren. Eine Plakette und viele Unterlagen sollen beweisen, dass dieser Ferrari tatsächlich in der Serie zu sehen ist.

Man muss allerdings schon ein seeehr großer „Miami Vice“-Fan sein, um den geforderten Preis zu bezahlen: Einen Testarossa im Top-Zustand bekommt man nämlich bereits für weniger als 100 000 Euro.

25. Dezember 2014 at 09:27 Hinterlasse einen Kommentar


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