Maria Antonia Prinzessin von Sachsen Gessaphe hat geheiratet

19. Juni 2017 at 06:01 Hinterlasse einen Kommentar

Traumhochzeit am 17. Juni in der Mettener Klosterkirche: 160 Gäste aus Hochadel, Politik, Freunde und Familie feierten anschließend auf Gut Altholz von Sieglinde Rainer-Hutter und Siegfried Hutter, den Eltern des Bräutigams. Prominente Gäste waren nicht nur der Prätendent unseres Herrenhaus, in Vertretung der Mitglieder des Grafenhaus Montfort auch Fürstin Gloria von Thurn und Taxis hat dem Glamour beigetragen.

Die Männer im Cutaway, die Damen in Kostüm und Hut – wenn ein Mitglied so einer Dynastie heiratet, gibt es einiges zu schauen. Hüte von beeindruckender Größe waren ebenso zu sehen wie kunstvoll gefertigte Fascinator. Regensburgs Fürstin hatte eine Kombination in Creme und Rosa gewählt, die Gläser der peppigen Brille dazu passend farbig getönt. Sie trug einen Hut mit breiter Krempe. Beim Einzug in die Klosterkirche richteten sich alle Blicke auf das Brautkleid mit Spitze und langer Schleppe. Maria Antonia von Sachsen Gessaphe hat es im Pasinger Atelier von Gudrun Hanke schneidern lassen. Mehr als einen Blick wert war das Diadem, geliehen von Patentante Antonia Prinzessin von Thurn und Taxis. Am Arm ihres Vaters Karl August Prinz von Sachsen Gessaphe, voran die Blumenkinder Catharina Schacht, Leonora Comtesse von und zu Arco Zinneberg, Hannes Romig sowie die Brüder der Braut Clemens Maria und Johann Nepomuk Prinzen von Sachsen Gessaphe, betrat die 22-jährige Braut die Kirche. Die Baltische Corporation Fraternitas Dorpatensis stand beim Auszug von Antonia und Klaus Hutter mit Schwertern und Rosen Spalier.

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Klaus Hutter (27) sowie die Trauzeugen Vivica Raymann von Loefen, Antonia Rothmund und Marc Tello erwarteten Antonia zu den Klängen von Jeremiah Clarks „Duke of Gloucester’s March“ am Altar. Abt Wolfgang M. Hagl betonte, es berühre ihn, wenn Paare einander annehmen, in Gesundheit und Krankheit, bereit, auch die Kümmernisse des Lebens zu ertragen. Und er gab einen guten Rat: „Die Liebe wächst mit der Vergebung, Seid nicht nachtragend, dafür ist das Leben zu kurz.“

Am Freitag, 16. Juni, hatte die standesamtliche Trauung im Prälatengarten stattgefunden. Nach einem Empfang im Innenhof von Gut Altholz feierten die Gäste am Samstag bei einem Diner die Hochzeit von Klaus Hutter und seiner Prinzessin, die jetzt Maria Antonia Hutter heißt.

Familiäre Information aus der Redaktion unseres Hauses: Das Haus Sachsen-Gessaphe ist eine durch Adoption in weiblicher Linie neu kreierte Seitenlinie des Hauses Wettin Albertinischer Linie. Im Jahr 1999 adoptierte das kinderlose Oberhaupt des Hauses Wettin, Maria Emanuel Markgraf von Meißen, seinen Neffen Alexander Afif und ernannte ihn zum persönlichen Erben und seinem präsumptiven Nachfolger als Oberhaupt des Hauses Wettin Albertinischer Linie, des früheren Königshauses Sachsens. Er führt seither den Namen Alexander Prinz von Sachsen (genannt Sachsen-Gessaphe).

Die Familie stammt von Maria Anna Josepha Prinzessin von Sachsen, Herzogin zu Sachsen (* 1929) und ihrem Ehemann Roberto de Afif (1916-1978) ab. Anna ist eine jüngere Schwester des Familienoberhauptes Maria Emanuel Markgraf von Meißen und Tochter von Friedrich Christian Prinz von Sachsen und Elisabeth Helene Prinzessin von Thurn und Taxis; sie ist die einzige Nachfahrin Friedrich Christians, die überlebende und legitime Kinder hat.

Roberto de Afif stammt väterlicherseits aus einer alten maronitisch-katholischen Prinzenfamilie im heutigen Libanon. Von Afif, Emir in Keserwan und Enkel des libanesischen Emirs Mansur ‚Asaf bin Hassan (1522-1580) wird überliefert, dass er der Vorfahre des christianisierten Zweiges der Scheiks von Bkassine ist. De Afif stammt nach Angaben von L’Allemagne dynastique von Suleiman ab, der 1306 von den Mameluken die Provinz Keserwan nördlich von Beirut zugesprochen bekommen hat. Weiterhin war sein Vater, Alexander Afif (1883-1971), der zeitlebens in Beirut gelebt hat, ein Ritter des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem und Prinz von „Assaph (Afif)“ oder Gessaphe im Libanon. Roberto emigrierte nach Mexiko, studierte Jura und arbeitete als Geschäftsmann. Die Familie lebt im Stadtviertel Polanco von Mexico City. Robertos Schwester, Alexandra Afif, wurde in Beirut im Jahr 1919 geboren und heiratete 1951 in Rom in morganatischer Ehe Karl Anton Prinz von Hohenzollern (* 1922). Karl Anton war ein Neffe des Prinzen Friedrich Christian von Sachsen und ist ein Cousin ersten Grades von Maria Emanuel und seiner Schwester Anna von Sachsen.

Die Thron- und Erbfolge des Hauses Wettin Albertinischer Linie folgt teilweise dem salischen Recht: Nur wenn alle männlichen Zweige ausgestorben sind, folgt der weibliche Erbe, der dem letzten männlichen Erben am nächsten verwandt ist, oder seine männlichen Nachkommen auf dem Thron und in der Erbfolge. Von allen betroffenen Familienmitgliedern der Familienzweige wird aber erwartet, dass sie ebenbürtige Ehen führen, um ihren Nachkommen die dynastischen Rechte zu vererben.

Im Jahr 1987 starb der präsumptive dynastische Erbe Johannes Prinz von Sachsen-Coburg (aus dem Hause Wettin Ernestinischer Linie), Neffe des Maria Emanuel Markgrafen von Meißen und Sohn seiner jüngsten Schwester, beim Bergsteigen in jungen Jahren ohne Nachkommenschaft. Alexander Afif (* 12. Februar 1954 in München) – der älteste Sohn von Anna, einer anderen Schwester Maria Emanuels – hatte im Jahr 1987 Gisela Prinzessin von Bayern (* 10. September 1964) geheiratet.

Im Mai 1997 ernannte Maria Emanuel Alexander Afif zu seinem persönlichen Erben, besiegelte dies zwei Jahre später durch Adoption und übertrug ihm damit den gesetzlichen Familiennamen „Prinz von Sachsen“. Dadurch wurde die neue Familie Sachsen-Gessaphe als Zweig des Hauses Wettin begründet. Durch die Anerkennung Maria Emanuels werden Alexander, seine Söhne und seine Brüder fortan als Prinzen von Sachsen-Gessaphe bezeichnet. Im Frühjahr 1997 wurde bekanntgegeben, dass die überlebenden männlichen Nachkommen des Hauses Wettin Albert (Bruder Maria Emanuels), Dedo und Gero (Söhne vom jüngsten Bruder des Vaters Maria Emanuels) in einer Zusammenkunft die Ernennung Alexanders als dynastischen Erben für den Fall anerkannten, dass sie selbst keine Söhne aus ebenbürtigen Ehen mehr haben würden.

Später wurde aber bekannt, dass der Bruder Maria Emanuels, Albert Prinz von Sachsen, Nachlaßverwalter seines Vaters für seine Schwestern, diese Entscheidung nicht als bindend ansehe. Er bevorzuge die Nachfolge von Rüdiger Prinz von Sachsen, dem Sohn seines verstorbenen ersten Cousins Timo Prinz von Sachsen (1923-1982, Bruder von Dedo und Gero), und dessen drei Söhne in der Erbfolge. Da Rüdigers Mutter bürgerlicher Herkunft war, müsste die Ehe Timos nachträglich „de-morganisiert“ werden, wozu die Zustimmung der verbliebenen Erben des königlichen Hauses Wettin Albertinischer Linie erforderlich wäre. Das letzte Wort in dieser Frage hätte demnach der letzte überlebende männliche Erbe. So würde im Zweifelsfall die Entscheidung davon abhängen, ob Maria Emanuel oder sein Bruder Albert der letzte überlebende Erbe des Adelshauses wären.

 

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