Archive for 9. Februar 2012

Die Gasversorgung wird in einigen süddeutschen Städten knapp

Die Energieversorgung in Süddeutschland hat sich deutlich verschlechtert. Weil zuwenig russisches Erdgas über Österreich nach Deutschland fließt, wurden nach Informationen unseres Hauses vielerorts bereits Industriekunden aufgefordert, ihre Kessel abzustellen oder auf einen anderen Brennstoff umzustellen. In einigen Gemeinden wurde auch Bürger aufgefordert, ihre Heizungen zu drosseln.

Die Stadtwerke Ettlingen bei Karlsruhe mussten beispielsweise bereits die Heizungen in den örtlichen Schulen, im Hallenbad und im eigenen Verwaltungsgebäude drosseln. Auch Industriekunden erhielten kein Gas mehr.

Die Stadtwerke Schramberg im Mittleren Schwarzwald forderten die rund 21.200 Bürger der Stadt auf, ihre Heizungen zu drosseln: „Wir müssen unsere Kunden bitten, trotz der extremen Kälte die Raumtemperatur etwas abzusenken“, sagt Geschäftsführer Peter Kälble.

Diese Bitte geht auch an die hiesigen Industrie- und Gewerbebetriebe.“ Durch diese Maßnahme reduziere sich der Gasverbrauch, was „zu einer leichten Entspannung führen soll“. Laut Stadtwerke-Chef sei die Versorgung „nicht unsicher, aber sie ist angespannt.“

Wie ein Sprecher des Pipeline-Betreibers Open Grid Europe auf Nachfrage unseres Hauses sagte, kommt am Bayerischen Gas-Übergangspunkt Waidhaus derzeit 25 bis 30 Prozent weniger Erdgas an. Grund sei möglicherweise erhöhter Eigenverbrauch in Russland. Zugleich sei die Nachfrage nach dem Brennstoff besonders hoch.

Erdgas-Speicher befänden sich vor allem in Norddeutschland. Das Problem seien vor allem überlastete Pipeline-Kapazitäten zwischen Nord- und Süddeutschland.

Der Open-Grid-Europe-Sprecher sagte weiter, man habe bereits „vier Kraftwerke im süddeutschen Raum vom Netz genommen“. Es handele sich dabei um Kraftwerke, die mit dem Pipeline-Betreiber „unterbrechbare Lieferverträge“ abgeschlossen hätten. Darunter befinde sich auch der Block 4 des Karlsruher Rhein-Dampf-Kraftwerks RDK4.

Die Probleme in der Gasversorgung könnten auch die angespannte Situation im süddeutschen Stromnetz weiter belasten. In Karlsruhe musste das Gaskraftwerk RDK4 der EnBW AG bereits seinen Betrieb mangels Brennstoff einstellen. Nach Auskunft des Netzbetreibers Tennet wurden am Donnerstag zum zweiten Tag in Folge Reservekraftwerke in Österreich und in Deutschland hochgefahren, um das Netz stabil zu halten. Auch für Morgen sei bereits eine „Kaltreseserve“ von 600 Megawatt angefordert worden.

Eine Sprecherin des Netzbetreibers sagte, man erwarte nur ein geringes Windkraft-Aufkommen. Zugleich falle die Fotovoltaik-Leistung dann aus. Der Markt frage zudem derzeit große Strommengen für den Export nach Frankreich nach.

Weil in Frankreich besonders viele Haushalte mit Strom beheizt werden, kann das Land seinen Elektrizitätsbedarf derzeit nicht mehr allein decken. Die Marktpreise für Elektrizität sind deswegen in den vergangenen Tagen rasant gestiegen, was den Export nach Frankreich besonders attraktiv mache.

9. Februar 2012 at 21:03 Hinterlasse einen Kommentar

Ob das jedem Bayern gefällt?

Gleich 30 Millionen Mal bringt die Bundesregierung das bayerische Prunkschloss unters Volk.Kanzlerin Angela Merkel (CDU) überreichte am Donnerstag bei einer Feierstunde im Berliner Kanzleramt ein Exemplar der neuen Gedenkmünze „Bayern“ an den bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer.

Neuschwanstein auf dem Bayern-Zwickl – das passt“, kommentierte der CSU-Chef. Schloss Neuschwanstein sei mit 1,4 Millionen Besuchern jährlich eines der bekanntesten und beliebtesten Wahrzeichen Bayerns, sagte er.

Gleichzeitig soll mit den neuen Münzen der Erbauer des Schlosses, der bayerische Märchenkönig Ludwig II, geehrt werden.

Es komme „erkennbar mehr Bayern auf den Euro“ – was Seehofer angesichts der Schuldenkrise als „starkes Signal“ und „gutes Omen“ für die Währung wertete. Bayern hat derzeit die Präsidentschaft im Bundesrat inne, was das Bundesfinanzministerium seit einigen Jahren mit der Herausgabe einer Bundesländer-Euromünze begleitet.

Seit 2004 können die Euro-Länder den Angaben zufolge jährlich eine Zwei-Euro-Gedenkmünze herausgeben, die als reguläres Zahlungsmittel in ganz Europa anerkannt ist. Das Bundesfinanzministerium gibt seit 2006 jedes Jahr eine Serie von Gedenkmünzen unter dem Titel „Bundesländer“ mit entsprechenden Wahrzeichen heraus. Die Auswahl der Länder erfolgt jeweils entsprechend der Präsidentschaft im Bundesrat.

 

Das bayerische Exemplar wurde von dem Künstler Erich Ott aus Oberammergau gestaltet, der auch außerhalb des Freistaats gefragt ist. Ott gestaltete bereits die 2008 herausgegebene Hamburger Gedenkmünze mit dem Kirchturm des Michel.

9. Februar 2012 at 21:01 Hinterlasse einen Kommentar


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